Monday, May 11, 2015

GEMA deckt jahrelangen Diebstahl geistigen Eigentums auf


FAHRDORF | „Hoch auf dem gelben Wagen“, „Im Frühtau zu Berge“, „Es tönen die Lieder“ – so schallt es einmal im Monat durch die kleine Gaststube im Café und Galerie im Feld am Ortsrand von Fahrdorf. In dem eigentlich nur noch sonntags wenige Stunden geöffneten Kulturcafé von Helga von Assel treffen sich um die zehn Seniorinnen (und ein Senior) zum Singen von Volksliedern. Der letzte Rest der einst viel üppigeren Kulturarbeit, die Helga und Roland von Assel dort jahrelang anboten, um Menschen und Generationen zusammenzuführen.

 Auf die Schliche gekommen ist die Gema dem Seniorenkränzchen  durch die systematische Auswertung von Zeitungsmeldungen.  Nach Angaben von Gema-Sprecherin  Gaby Schilcher werten Mitarbeiter des Vereins  täglich „Tausende solcher Meldungen“ aus. Sind die Veranstaltungen angemeldet? Wenn nicht, gibt’s eine Aufforderung nachzumelden mitsamt Rechnung.

 „Wir schützen das geistige Eigentum der Musikschaffenden. Wenn Musik gemacht wird, muss man den Urhebern zugute halten, dass sie einen kleinen Betrag dafür bekommen“, erklärt Gema-Sprecherin Gaby Schilcher. Ein Tischler verschenke seine Stühle schließlich auch nicht.

 Am 13. Mai treffen sich die Senioren in dem kleinen Fahrdorfer Kulturcafé wohl zum letzten Mal. „Dann werden wir wohl die letzte Strophe gemeinsam singen“, sagt von Assel. „Das wird so traurig für die Damen und für uns eine große Belastung.“

Quelle: http://www.shz.de/lokales/schleswiger-nachrichten/gema-verlangt-gebuehren-fuers-volkslieder-singen-id9664756.html